Das sagt die Wissenschaft über Produktivität und Schlafen

Schlaf ist wohl die Funktion des Körpers, die wir noch am wenigsten verstehen. Wir erfahren zwar immer mehr darüber, was beim Schlafen mit uns passiert, doch der Grund und Ablauf ist noch immer ein großes Mysterium für uns.

Zeit sich das Schlafen mal aus Sicht der Wissenschaft und im Bezug auf Produktivität etwas genauer anzuschauen.

Wir schlafen ein Drittel unseres Lebens

Selbst wenn du dich versuchst zu wehren holt sich dein Körper den Schlaf irgendwann mit Gewalt. Versuche das Schlafen zu hacken scheitern immer wieder. Denn wenn du zu wenig schläfst hat das direkte Auswirkungen auf deinen Körper (1). Neben Gedächtnisproblemen kommt es zu einem Ungleichgewicht des Blutzuckers, es können sich Schlafstörungen entwickeln und im Schlimmsten Falle kommt es zu Herzproblemen (2). Auf Dauer, so Forscher, kann auch eine Alzheimererkrankung gefördert werden. (3) Doch so weit muss es nicht mal kommen. Denn schon nach einer schlechten Nacht spürst du die Auswirkungen am nächsten Tag bereits sehr deutlich.

Beim Schlafen kommt die Müllabfuhr

Aber was sagt die Wissenschaft? Wozu müssen wir denn eigentlich schlafen? Mittlerweile ist erforscht, dass wir im Schlaf Giftstoffe im Gehirn abbauen (4). Nachts kommt also die Müllabfuhr. Und die solltest du kommen lassen. Wenn du sie frühzeitig nach Hause schickst, bleiben Reste in deinem Kopf. Und das wirkt sich mit den eben genannten Symptomen direkt auf deinen Körper aus.

Außerdem werden während des Schlafens Gedächtnis und Immunsystem über Nacht stimuliert und das Zellwachstum gefördert (5) . Alles Punkte, die tagsüber, wenn das Gehirn mit der Verarbeitung der Sinneswahrnehmungen beschäftigt ist, nicht so effektiv ablaufen können.

Was heißt das konkret? Wer gut und viel schläft ist weniger anfällig für Krankheiten und wird produktiver, da das Gehirn deutlich besser arbeiten kann. Guter Schlaf lohnt sich also.

Den Schlaf für mehr Produktivität verbessern

Doch wie kann man das Schlafen insgesamt verbessern? Hierzu hat die Techniker Krankenkasse 2017 eine große „Schlafstudie“ durchgeführt, in der Versicherte, wie auch Experten zu Wort kamen (6).

Dabei wurden als schlaffördernd folgende Faktoren genannt:

– Entspannungstechniken
– Sport (am Morgen) treiben
– Regelmäßige, gleiche Schlafzeiten zur Konditionierung
– Frische Luft und Tageslicht für die innere Uhr
– Schlafrituale (Lesen statt Smartphone)
– Kühle Schlafumgebung (7)

Wohingegen folgende Faktoren sich als besonders schlafstörend herausstellten:

– Stress
– falsche Ernährung
– Sport am Abend
– Smartphone vor dem Schlafen
– Lärm
– koffeinhaltige Getränke vor dem Schlafen
– unregelmäßige Arbeitszeiten, zum Beispiel wegen Schichtarbeit

Gerade in der heutigen Zeit der Smartphone-Nutzung ist es umso wichtiger zu verstehen, dass sich Bildschirme direkt auf unsere Schlafhormone auswirken (8). Denn Licht programmiert unser Gehirn eben auf den Tag und Dunkelheit auf die Nacht. Übermäßige Bildschirmnutzung am Abend unterdrückt die Ausschüttung von Melatonin (Müdigkeitshormon) und verkürzt nachhaltig die einzelnen Schlafphasen der gesamten Nacht. Das führt dazu, dass selbst mit 10 Stunden Schlafzeit die Schlafqualität nicht ausreicht und du eben trotzdem nicht erholt bist.

Fazit – Produktivität und Schlaf

Du willst produktiver sein? Dann versuche nicht gegen dich zu arbeiten. Gerade wenn es um das Schlafen geht versuchen wir dieser scheinbar unproduktiven und verlorenen Zeit so geringe Wertschätzung wie möglich zu schenken. Dabei sorgt Schlaf dafür, dass du überhaupt erst in der Lage bist produktiv zu sein.

Die Wissenschaft belegt eindeutig, dass Schlaf ein essentieller Bestandteil unseres Lebens ist und hat längst erforscht, was sich positiv und negativ auswirkt. Versuche also dem Thema Schlaf mehr Wertschätzung zu schenken. Dann wirst du schnell merken, dass du in Wachzeiten deutlich besser arbeiten kannst.

Quellen:

1. http://journals.sagepub.com/doi/abs/10.1177/0956797616659930
2. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2845795
3. https://www.deutsche-alzheimer.de/unser-service/archiv-alzheimer-info/demenz-und-schlaf.html
4. https://www.spektrum.de/news/gehirn-reinigt-sich-im-schlaf/1210651
5. https://intersom.de/infopool/gesunder-schlaf/warum-wir-schlafen/
6. https://www.tk.de/resource/blob/2033604/118707bfcdd95b0b1ccdaf06b30226ea/schlaf-gut-deutschland-data.pdf
7. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/m/pubmed/22738673/
8. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24397302

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