Angestellt oder Selbständig? Was ist besser?

Nach einer längeren Phase als Angestellter habe ich mich 2014 zum zweiten Mal in die Selbständigkeit gewagt. Seitdem bin ich als Fotograf und Videoproduzent selbständig und konnte mit dem Wissen meiner damaligen Selbständigkeit Vieles anders und besser machen.

Die Unterschiede zwischen Arbeitnehmertum und Selbständigkeit sind in einigen Bereichen sehr konträr. Ich kann nicht behaupten, dass das eine grundsätzlich besser oder schlechter als das andere ist. Das kommt darauf an, was du für ein Typ bist.

Die größten und wichtigsten Unterschiede möchte ich hier kurz aufführen.

1. Frei entscheiden versus Vorgaben

Als Angestellter hast du nie die volle Entscheidungsfreiheit. Es läuft nicht nach deinem Kopf. Du wirst immer in eine Richtung geleitet. Die Richtung wechseln zu wollen bedeutet, dass du deine Chefs davon überzeugen musst, dass das eine gute Idee ist. Als Selbständiger hast du volle Entscheidungsgewalt. Du kannst komplett selbst bestimmen in welche Richtung es geht. Wenn du Freiberufler werden willst, ist die Sache noch einfacher. Dann musst du nicht mal Gewerbesteuer zahlen und bist noch weniger abhängig.

2. Work-Life-Trennung

Es ist als Angestellter sehr viel einfacher den „Schalter umzulegen“ und von Arbeit zu Privatleben zu wechseln. Selbständig zu sein heißt eben auf der einen Seite ständig sich Selbst bei der Arbeit sein zu dürfen, aber eben auch selbst ständig zu arbeiten. Es gibt keine Pause. Niemals. Nicht zu arbeiten ist kaum möglich. Stell dir vor du liegst am Strand und genießt deinen Urlaub. Plötzlich kommt dir diese Idee in den Sinn, die ALLES verändern könnte. Und dann verdrängst du sie, weil du im Urlaub bist. Damit kann dir viel Freude, tolle zukünftige Arbeit und mitunter auch viel Geld verloren gehen. Als Angestellter ist es völlig egal. Dein Gehalt wird nicht mehr oder weniger, nur weil du die Idee vergisst.

3. Einkommen

Was startenden Selbständigen oft nicht bewusst ist ist die Tatsache, dass dir rund die Hälfte deiner Einnahmen wieder abgenommen werden. Der Staat holt sich eine Menge zurück – in Form von Vorsteuer, Einkommensteuer, Gewerbesteuer, usw. Als Angestellter passiert das alles vorher. Dein Bruttogehalt spielt auf deinem Konto keine Rolle. Allerdings muss ein Angestellter um sein Gehalt betteln. Selbständige können selbst entscheiden wie viel oder wenig sie arbeiten wollen.

4. Chancen

Selbständig zu sein hat einen riesigen Vorteil. Du kannst etwas schaffen, was andere nicht schaffen würden. Es hängt einzig und alleine von dir ab. Das ist das spannende, das tolle, das beste überhaupt.

Als Angestellter kannst du nicht Ja sagen, wenn 100 andere Nein sagen. Als Selbständiger kannst du selbst dann noch Ja sagen, wenn 100.000 Menschen Nein sagen. Du bist derjenige, der es in der Hand hat.

5. Risiken

Viele behaupten Selbständigkeit sei ein großes Risiko und scheuen aus diesem Grund den Schritt in die Selbständigkeit. Ich selbst empfand meine Rolle als Angestellter als viel risikoreicher. Als Selbständiger spüre ich, ob etwas klappt oder nicht klappt und ob meine finanzielle Zukunft in Gefahr ist. Und dann kann ich selbst reagieren. Im Zweifel kann ich auch wieder in ein Angestelltenverhältnis wechseln.

Als Angestellter habe ich diese Fühler nicht. Ob es dem Unternehmen schlecht geht erfahre ich im Zweifel kurz vor der betriebsbedingten Kündigung. Und dann fangen die Probleme erst richtig an.

In diesen fünf Bereichen ist der Unterschied zwischen Arbeitnehmern und Selbständigen sehr deutlich spürbar.

Mir persönlich liegt die Selbständigkeit mehr. Doch das ist Typensache. Jeder muss für sich entscheiden, ob die Vorteile die Nachteile überwiegen.

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