Steuern für Selbstständige

Disclaimer: In diesem Artikel geht es lediglich um eine Übersicht von Steuern für Selbständige. Ich möchte dringend darauf hinweisen, dass dieser Artikel keine Beratung im Sinne des Steuerberatungsgesetzes darstellt und schon gar keine professionelle Steuerberatung ersetzt. Es gibt viele individuelle, spezifische Sonderfälle, die dazu führen können, dass die in diesem Artikel erwähnten Fakten ihre Gültigkeit verlieren. Bitte lasst Euch vor dem Start in Eure Selbständigkeit von einem professionellen Steuerberater helfen, um alle Fallstricke zu vermeiden.

Wir alle müssen Steuern zahlen. Angestellte zahlen ihre Lohnsteuer oder, moderner ausgedrückt, die Einkommensteuer. Selbständige zahlen unter Umständen, darüber hinaus, eine Gewerbesteuer und müssen die Umsatzsteuer abführen. Beides kann jedoch wegfallen. Kleinunternehmer profitieren z.B. davon keine Gewerbesteuer zahlen zu müssen, weil sie unter dem Freibetrag von 24.500€ bleiben. Zudem müssen sie keine Umsatzsteuer abführen. Aber auch hiervon gibt es wieder Ausnahmen unter deren Umständen du doch zahlen musst. Du merkst – das Thema Steuern ist nicht ganz so trivial. Alleine bei der Gewerbesteuer gibt es genug zu beachten – Ab wann gilt die Gewerbesteuer? Wer muss überhaupt Gewerbesteuer zahlen und ab wann muss ich Gewerbesteuer zahlen?

Ich versuche dir mal einen guten Überblick zu bieten.

Die wichtigste: Lohnsteuer / Einkommenssteuer

Da du als Selbstständiger Einkommen erwirtschaftest und keinen Lohn beziehst, heißt die Lohnsteuer in deinem Fall Einkommensteuer. Bei der Einkommensteuer wird dein gesamter Gewinn abzüglich deiner Kosten besteuert. Auch wenn du nur nebenbei selbstständig bist. In diesem Fall werden sogar dein Lohn und die Einkommensteuer gemeinsam berechnet. Die Einkommensteuer müssen Einzelunternehmer, Gesellschafter einer Personengesellschaft (siehe Körperschaftssteuer) aber auch Kleingewerbebetreibe und Freiberufler entrichten. Das bedeutet beispielsweise, wenn du nebenberuflich Selbstständig bist, wird Neben- und Haupteinkommen erfasst und gemeinsam versteuert. Wenn du weniger als 8.600€ im Jahr verdienst, liegst du damit unter dem Grundfreibetrag und zahlst überhaupt keine Einkommensteuer.

Die Höhe der Einkommensteuer variiert über den Steuersatz. Der niedrigste Steuersatz beläuft sich auf 6% und der Spitzensatz auf 42%. Reiche zahlen 45%. Auf dieser Seite kannst du die Höhe deiner möglichen Einkommensteuer über die Eingabe des voraussichtlich zu erwartendem Gewinn ausrechnen.

Wer muss Gewerbesteuer zahlen?

Wer muss Gewerbesteuer zahlen? Einzelunternehmer oder Personengesellschaften, also keine Kapitalgesellschaften. Ab wann wird die Gewerbesteuer fällig? Ab einem Gewinn von 24.500€. Die Steuer wird über die Steuermesszahl von 3,5% und einen sogenannten Hebesatz errechnet. Den Hebesatz bestimmt die Gemeinde in dem dein Unternehmen ansässig ist. Eine Übersicht der Hebesätze für Deutschland findest du hier. Das heißt tatsächlich auch, dass du durch die richtige Auswahl deines Unternehmensstandortes eventuell Steuern einsparen kannst. Mietest du dein Büro nur ein paar Straßen weiter im anderen Ort an, kann das einen völlig anderen Hebesatz bedeuten, der dich weniger oder mehr zahlen lässt. Schau dir also die Hebesätze genau an, bevor du ein Büro anmietest. Die Gewerbesteuer wird letztlich auf deine Einkommensteuer als Ausgabe angerechnet. Damit relativiert sie sich wieder und wirkt sich insgesamt wieder steuersenkend aus. Wann muss ich Gewerbesteuer zahlen?

Für wen ist die Umsatzsteuer?

Wenn du selbstständig bist gelten für dich andere Steuern. Ein Beispiel ist die Umsatzsteuer. Diese musst du als Einzelunternehmer oder als Personalgesellschaft an das Finanzamt entrichten. Allerdings kannst du am Anfang deiner Geschäftstätigkeit von der Kleinunternehmerregelung Gebrauch machen und somit die ersten zwei Jahre sicher von der Umsatzsteuer befreit werden. Dafür muss dein jährlicher Umsatz unter 17.500€ liegen. Im darauffolgenden Jahr darfst du dann 50.000€ verdienen. Alle Details zur Kleinunternehmerregelung findest du in meinem gesonderten Artikel „Was ist ein Kleingewerbe„.

In Deutschland gibt es zwei Umsatzsteuersätze – 7% und 19%. Was mit 7 und was mit 19% besteuert werden muss, erfährst du hier oder, noch besser, am besten von deinem Steuerberater. In der Regel wirst du jedoch mit 19% besteuert.

Bei der Umsatzsteuer handelt es um eine Verkehrssteuer. Sie wird also weitergereicht. Zusätzlich auf den Preis deiner Leistung schlägst du die Umsatzsteuer (z.B. 19%) auf deinen Preis auf. Dann nimmst du die gesamten Einnahmen von deinem Kunden ein und reichst die Umsatzsteuer ans Finanzamt weiter. Genau so machen es die Firmen von denen du selbst Waren oder Leistungen erwirbst, was dazu führt, dass auch du keine Mehrwertsteuer zahlen musst. Bei Geschäftsausgaben erhältst du sie am Ende des Monats (oder Quartals, oder jährlich) wieder zurück. Dann werden die eingenommenen und bezahlten Steuern in deiner Buchhaltung gegeneinander aufgerechnet. Je nach Differenz erhältst du dann zu viel gezahlte Umsatzsteuer vom Finanzamt zurück, oder musst zu wenig abgeführte nachzahlen.

Wer zahlt Körperschaftssteuer?

Die Einkommensteuer für Gesellschafter einer Kapitalgesellschaft oder wird als Körperschaftssteuer bezeichnet. Die Körperschaftsteuer wird auch Gemeinschaftsteuer genannt, da sie sowohl dem Bund als auch den Ländern zusteht. Bei Kapitalgesellschaften gelten viele Besonderheiten – Neben der Körperschaftssteuer müssen natürlich auch Gewerbesteuer und Umsatzsteuer, aber auch eine Kapitalertragssteuer gezahlt werden. Die Körperschaftssteuer wird pauschal mit 15,825% inklusive Solidaritätsbeitrag berechnet.

Da wir in diesem Magazin aber auf Einzelunternehmen konzentrieren gehen wir bei der Körperschaftssteuer nicht ins Detail. Gleiches gilt für die folgende Kapitalertragssteuer. 

Was ist eine Kapitalertragssteuer?

Ebenfalls von einer Kapitalgesellschaft muss auch die sogenannte Kapitalertragssteuer gezahlt werden. Diese beträgt 25% zzgl. Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer.

Fazit

Selbstständig Steuern Beispiel

Es gibt viele Steuersätze und Besteuerungsmodelle in Deutschland und gerade zum Start ist es echt nicht leicht zu durchblicken, was genau du zahlen musst. In dem Fall hilft dir ein Steuerberater. Er berät dich, behält für dich den Überblick und hilft dir dabei Steuern zu sparen.

Ich empfehle dir ganz klar es nicht auf eigene Faust zu versuchen und recht früh schon mit einem Steuerberater zu arbeiten. Wenn du jedoch zu einem frühen Zeitpunkt schon für dich festlegen kannst, als Kleinunternehmer zu starten, dann würde ich dir dies nicht nur empfehlen – in dem Fall kannst du dich ggf. sogar selbst informieren, weil die hier viele komplexe Vorgänge erspart bleiben. Lies dich in dem Fall schlau und vielleicht gibt es ja jemanden im Familien- oder Freundeskreis, der dir in der Startphase zur Seite stehen kann.

Dies erfordert jedoch von dir eine hohe Aufmerksamkeit für das Thema. Du darfst in keinem Fall etwas anbrennen lassen, sonst wirst du das schnell bereuen!

Du bist selbstständig und suchst ein Beispiel für das Thema Steuern? Dann hoffe ich, dass ich dir in diesem Artikel ein wenig helfen konnte…

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